Medizinisch-Pädagogische Konferenz

Der medizinisch-pädagogische Bereich an der Tübinger freien Waldorfschule möchte die pädagogischen Anliegen innerhalb der Schule unterstützen und ergänzen. Wir verstehen unsere Arbeit als Hilfestellung zur Sozial- und Persönlichkeitsentwicklung sowie bei  Lernschwierigkeiten. Grundlage ist ein ganzheitliches Menschenbild im Sinne der anthroposophischen Menschenkunde. Es ist es uns wichtig die Kinder so zu fördern, dass sie gestärkt ihren Lebensweg unter den gegebenen Bedingungen finden. Dabei arbeiten wir in prophylaktischer und therapeutischer Weise.

Medizinisch-pädagogische Konferenz

In der Medizinisch-pädagogischen Konferenz treffen sich einmal wöchentlich die Schulärztin, die Schulkrankenschwester, die Heileurythmisten, die Förderlehrerin für Sinnes- und Bewegungsschulung und der Schulsozialarbeiter. Im Mittelpunkt stehen in Rücksprache mit den KlassenlehrerInnen einzelne Kinder oder Klassen, die von der interdisziplinären Betrachtung profitieren. Der Medizinisch-pädagogischen Konferenz gehören derzeit an:

Natascha Rakhimi, Schulärztin

Ceylan Ketterer, Schulkrankenschwester

Tanja Rall, Förderlehrerin für Sinnes- und Bewegungsschulung

Robert-Jan Kiviet, Heileurythmist

Angela Gulla, Heileurythmistin

Robin Lambert, Schulsozialarbeiter

Das Krankenzimmer

Die Waldorfpädagogik möchte ihren SchülerInnen – neben dem Erwerb von Wissen und kulturellen Fähigkeiten – die eigene Heranbildung zu „körperlich gesunden und starken, seelisch freien und geistig klaren Menschen“ (R. Steiner GA305) ermöglichen. Die kindliche Entwicklungsphysiologie und -psychologie liegt dem Waldorflehrplan zugrunde.

In unserem „Krankenzimmer“ sind Frau Natascha Rakhimi als Schulärztin, und    Frau Ceylan Ketterer als Schulkrankenschwester, tätig.

Mit dem medizinischen Blick unterstützen und ergänzen sie unser pädagogisches Konzept. Unsere Schulärztin hospitiert regelmäßig im Unterricht, stellt vor dem Schuleintritt, im Rahmen der Aufnahme, die Schulreife fest und berät LehrerInnen und Eltern zu Fragen der gesundheitlichen und seelischen Entwicklung.

Unsere Schulkrankenschwester ist täglich im Krankenzimmer und versorgt die SchülerInnen bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden. Äussere Anwendungen erhalten einzelne Kinder, wenn der Bedarf bei der Zweitklassuntersuchung festgestellt und mit den Eltern besprochen wurde. Außerdem ist sie gemeinsam mit der Schulsozialarbeit Teil des Kinderschutzteams.

Kontakte:

n.rakhimi@waldorfschule-tue.de

c.ketterer@waldorfschule-tue.de

Sinnes- und Bewegungsschulung

Grundlage für ein freies, freudiges und motiviertes Lernen ist eine gelungene Bewegungs- und Sinnesentwicklung der ersten 7 Lebensjahre, mit besonderem Augenmerk auf die ersten drei Jahre des Kindes.

Die Basissinne Gleichgewichtssinn, Eigenbewegungssinn, Tastsinn und Lebenssinn, sowie u.a. eine freie Augenfolgebewegung, ausreichendes Hörvermögen und eine gelingende Hörverarbeitung sowie ein gutes Sehvermögen ermöglichen dem Kind, konzentriert am Unterrichtsgeschehen teilzunehmen, die Lerninhalte aufzunehmen, sich zu eigen zu machen und darauf aufbauend immer weitere Schritte beim Schreiben, Lesen, Rechnen, sowie in seinen sozialen Fähigkeiten zu tun.

Ein Beispiel soll dies verdeutlichen:

Buchstaben und Zahlen sollen in geformter Weise geschrieben und wiedererkannt werden. Dazu benötigt das Kind u.a. einen gut entwickelten Eigenbewegungssinn für koordinierte Bewegungen, eine ausgereifte Hand-Auge-Koordination, einen ausgereiften Gleichgewichtssinn, um sitzen zu können, dazu eine ausreichende Muskelspannung. Noch in der Mittel- und Oberstufe können diese Fähigkeiten und Fertigkeiten, wenn sie nicht ausreichend ausgebildet sind, zu Lernblockaden und Schwierigkeiten im Sozialen führen.

Unsere anthroposophische Förderlehrerin an der Tübinger freien Waldorfschule ist im Rahmen einer Teilzeitstelle vorwiegend in der Unterstufe tätig. Zu ihren Aufgaben gehört die Wahrnehmung aller Zweitklässler in der sogenannten Zweitklasswahrnehmung, aus der sich Einzelförderungen ergeben. Dazu kommen Recheninterviews für einzelne Kinder der 4. Klassen, Beratungen von LehrerInnen und Eltern zu Anträgen für Lese-Rechtschreibschwäche und /oder Dyskalkulie, Lerntherapie, Sonderpädagogisches Bildungsangebot, Hospitation in den Klassen eins und zwei sowie in den höheren Klassen auf Anfrage.

Im Rahmen von Hospitationen findet ein Austausch mit den KlassenlehrerInnen statt. Ebenso wird die enge Zusammenarbeit mit der Schulärztin, Schulkrankenschwester, der Heileurythmistin, dem Heileurythmisten und dem Schulsozialarbeiter im wöchentlichen Therapiekreis gepflegt.

Kontakt: t.rall@waldorfschule-tue.de

Heileurythmie

Wie die gesamte Waldorfpädagogik unterstützt die Heileurythmie die körperliche, seelische und geistige Entwicklung des Kindes, indem sie das harmonische Zusammenspiel der Wesensglieder des Menschen fördert. Sie setzt auf der Ebene der sogenannten Bildekräfte an. Ihre therapeutischen Mittel sind vornehmlich die Laute, die wir auch in der Sprache nutzen, also Vokale und Konsonanten.

Die Gebärde des B beispielsweise kann in der künstlerischen Eurythmie im weitesten Sinne das Bild einer „Behausung“ auf die Bühne bringen. In der Heileurythmie rufen wir mit dem B das Urbild des Lautes auf, nämlich Grenze oder Hülle zu bilden! Das kann etwa bei der Tendenz angezeigt sein, seelisch schutzlos oder übermäßig empfindsam auf die Welt zu reagieren, was sich physisch bis zur Neurodermitis steigern kann.

Mit dem heileurythmisch ausgeführten Laut haben wir die Möglichkeit, im Sinne der Kräfte zu wirken, die den Menschen aus dem Kosmos heraus bis in die Organe herein bilden. Wie andere anthroposophische Arzneimittel lässt die Heileurythmie den Menschen frei, einen heilenden Impuls zu ergreifen, sie übt keinen Zwang aus.

In der Schulheileurythmie arbeiten wir ausgehend vom Bewegungsbild des einzelnen Kindes mit den Kräften der Laute daran, sich mehr und mehr im eigenen Leib beheimatet zu fühlen. Das Ziel ist der freie Ausdruck der Individualität. In diesem Sinne kann die Heileurythmie auch konstitutionell präventiv angewandt werden.

Wie sieht das praktisch an der Tübinger Waldorfschule aus? In Abstimmung der KlassenlehrerInnen mit den medizinisch-pädagogischen KollegInnen haben einzelne Kinder die Möglichkeit, über einen Zeitraum von fünf bis sieben Wochen an vier Tagen in der Woche 20 Minuten Heileurythmie als Einzelförderung zu bekommen.

Kontakte:

a.gulla@waldorfschule-tue.de

r.kiviet@waldorfschule-tue.de

Bitte beachten Sie:

Leider gibt es für die Sinnes-und Bewegungsschule, die Heileurythmie und die äußere Anwendung keine staatliche Förderung. Daher können diese Maßnahmen nur in begrenztem Umfang angeboten werden.

Lerntherapie ist ein außerschulisches Bildungsangebot §35a SGB VIII

Für Nachhilfe sprechen Sie bitte die KlassenlehrerInnen oder FachlehrerInnen an.

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